lunes, 27 de agosto de 2012

„360“ von Fernando Meirelles: Globales Sittengemälde - Westdeutsche Zeitung

Fernando Meirelles entwirft in „360“ ein Panorama der großen Gefühle.

Der deutsche Kollege (Moritz Bleibtreu, l.) erpresst Michael (Jude Law). Großbild PROKINO

Der deutsche Kollege (Moritz Bleibtreu, l.) erpresst Michael (Jude Law).

Düsseldorf. Das Leben ist eine Weggabelung. Ob man sich für die eine oder die andere Richtung entscheidet, verändert alles. Wenn Michael Daly (Jude Law) in Wien zuerst zur Hotelbar geblickt hätte, wäre er wie verabredet auf die slowakische Prostituierte (Lucia Siposová) zugesteuert und hätte seine Frau (Rachel Weisz) betrogen.

Entscheidungen fallen zwischen Zufällen und persönlicher Moral

Aber er schaut zur Hotellobby, und da steht sein deutscher Geschäftspartner (Moritz Bleibtreu). Für ihn lässt er sein erstes Date mit der käuflichen Liebe platzen. Es sind die Entscheidungen, die zwischen den Zufällen des Alltags und der persönlichen Moral gefällt werden, die der brasilianische Regisseur Fernando Meirelles („City of God“) in „360“ recht frei nach Arthur Schnitzlers „Reigen“ verhandelt.

Michaels Frau trennt sich derweil von ihrem brasilianischen Lover, dessen betrogene Freundin enttäuscht abreist. Während des Flugs trifft sie einen älteren Mann (Anthony Hopkins), der auf der Suche nach seiner verschollenen Tochter ist, und auf den gerade entlassenen Sexualstraftäter Tyler (Ben Foster).

So geht die Reise weiter: Paris, London, Bratislava, Rio und Phoenix. Die Konsequenzen des persönlichen Handelns reichen in der globalisierten Gesellschaft weit. Aber auch wenn Meirelles die Schicksale elegant verwebt, lässt einen dieser Reigen am Ende lediglich ermattet zurück.

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